1. & 2. DEM-Lauf in Meltewitz – Endlich geht es los! Nach den erneut Corona geschuldeten Absagen im Frühjahr wurde nun der Auftakt zur Int. Deutschen Enduro Meisterschaft mit einem Sprint-Enduro in Meltewitz vollzogen. Die Prüfung war durch „Rund um Dahlen“ bereits bekannt, der Austragungsmodus hingegen weniger. Kurze Runde, bestehend aus Etappe und Sonderprüfung, die am Samstag zwölfmal und am Sonntag achtmal in entgegengesetzter Richtung absolviert werden musste.

Klasse E1
Beide Team-Fahrer erwischten einen Saison-Einstand nach Maß und beendeten den ersten Fahrtag auf dem Podest. Florian Görner wurde sensationeller Zweiter und Kevin Nieschalk starker Dritter. „Das hätte ich im Leben nicht erwartet, ich bin wirklich überglücklich“, gestand Kevin, der sich zum Ziel ein Resultat in den Top Fünf vorgenommen hatte. Am Folgetag lief es hingegen nicht ganz optimal. „Es ging im ersten Test gleich schon blöd los, als ich weggerutscht bin. Trotz des frühen Rückstandes konnte ich mich gut zurückkämpfen. Allerdings erwischte ich später mit der Schulter einen Baum, so dass ich schnurstracks in die Sträucher abbog. Bis ich da wieder raus war, hatten mich schon drei Fahrer überholt. Alles in allem hat mich diese Aktion nicht nur mächtig Zeit, sondern auch einige Plätze gekostet“, so der Tagesfünfte etwas enttäuscht. Wesentlich zufriedener wirkte Florian, der als Dritter erneut auf dem Podest stand. „Ich bin natürlich super glücklich, da ich wirklich gänzlich ohne Erwartungen hier hergekommen bin und eigentlich nur ein paar Punkte mitnehmen wollte“, erzählt Flo, der sich Ende April das Kahnbein gebrochen hatte und seitdem so gut wie gar nicht mehr auf dem Motorrad gesessen hat. „Umso erstaunlicher, dass es so super lief. Ich bin wirklich durchweg gut klar gekommen.“

Klasse E2
Nick Emmrich ist nach einem Jahr in der E3 nun wieder zurück auf seinem geliebten 450ccm-Viertakter. Das dies eine goldrichtige Entscheidung war, spiegelt sich in seinen Resultaten eindrucksvoll wieder. Platz sechs und Platz fünf, dazu an beiden Tagen in den Top Zehn der Championatswertung. „So gut war ich seit drei Jahren nicht mehr“, freut sich Emme mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ich hatte eine wirklich gute Saison-Vorbereitung. Mit dem Motorrad komme ich super klar, das passt alles. So stimmten plötzlich wieder die Trainingszeiten, folglich kehrte der Spaß zurück. Und so kam eins zum anderen.“ Patrick Irmscher belegte an beiden Tagen Rang neun, worüber er nur bedingt zufrieden war. „Am ersten Tag bin ich einmal neben der Strecke zwischen unzähligen Brombeersträuchern gelandet.  Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bis ich da wieder raus war. Ich war wie gefesselt“, berichtet Patrick, der seinen Humor dennoch nicht verloren hat, „ganz ehrlich, auf leckere Brombeeren hatte ich in diesem Moment wirklich keinen Appetit.“  

Klasse E3
In dieser Kategorie überzeugte, der vom Team Sturm vor Ort unterstützte, Chris Gundermann auf ganzer Linie. Mit zwei zweiten Plätzen sowie Rang vier und fünf im Championat machte dieser deutlich, das er sich zu einer echten Größe in der Int. Deutschen Enduro Meisterschaft gemausert hat. „Drei Jahre im Enduro, das muss sich nun aber auch langsam auszahlen“, lacht der großgewachsene KTM-Fahrer. „Es hat an diesem Wochenende einfach rundum alles gepasst. Das Motorrad hat gehalten, ich fühlte mich fit und bin super klar kommen.“ Jeweils Tagesdritter hinter Chris wurde Andreas Beier, der erstmals mit einer 300ccm-Zweitakt-Maschine in das Geschehen eingriff. „Das Motorrad macht mir totalen Spaß, aber wenn die Zeiten nicht kommen, dann wird es natürlich schwierig“, zeigt sich der achtfache Deutsche Enduro Meister leicht enttäuscht und etwas nachdenklich.

Klasse Junioren
Hier war mit Domenik Nieschalk ein Einzelkämpfer am Start, der jedoch einen denkbar unglücklichen DEM-Einstand erwischte. Gleich im ersten Test schlug er mächtig ein, so dass er im ersten Moment schon Sorge hatte, dass es das bereits gewesen war. „Ich bin an der Abfahrt hinter dem Steinfeld gestürzt und habe mir dabei Oberarm und Hüfte geprellt. Danach bin ich nur noch rumgerollt, um mir möglichst viele Punkte zu sichern.“ Dies gelang mit Platz acht. Am Folgetag wiederholte er sein Resultat, aber auch seinen Sturz. Diesmal erst in der letzten Runde und jetzt war es die Schulter auf der anderen Seite, die tiefe Kratzer abbekam. „Da war einfach die Kraft alle und ich konnte den Lenker nicht mehr halten. Passiert halt“, zuckt Domenik nur mit den Schultern.

Die DEM wird am 22.8. mit der Waldkappeler Geländefahrt in Sontra fortgesetzt, während die Fahrer des DMSB Enduro-Cup schon eine Woche zuvor bei der Doppel-Veranstaltung in Itterbeck gefordert sind.

Text: Peter Teichmann

 

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