Da aber ein Großteil der Runde durch Wald und Flur führte kam das Fahrvergnügen bei den Aktiven dennoch nicht zu kurz. Bei den Sonderprüfungen hingegen schieden sich die Geister. Während einige Fahrer die engen Kurven auf den Ackerprüfungen verteufelten, zauberten die eingefahrenen Rinnen und Anlieger den anderen ein breites Grinsen ins Gesicht.

Für ein herausragendes Ergebnis sorgte erneut Andreas Beier. Zwar verpasste der Doppelsieger von Burg den Gesamt-Tagessieg. Doch nach verhaltenem Start blies er gegen Rennmitte zum Angriff, der ihn letztlich noch bis auf Rang zwei nach vorn katapultierte. „Ich bin am Morgen einfach nicht in meinen Rhythmus gekommen“, gestand Andi, der sich dann aber am Riemen riss. „Zum Glück gelang es mir, das Ruder noch herumzureißen. Das ich im letzten Test sogar Davide von Zitzewitz noch abfangen konnte, freut mich natürlich sehr“, strahlte Andi, der damit in der E1 weiterhin ungeschlagen bleibt und im Tages-Gesamtklassement nur Dennis Schröter den Vortritt lassen musste.

Edward Hübner startete wie die Feuerwehr in den Tag. Klassenbestzeit im ersten Test für den KTM-Fahrer, der etwas Glück mit den bereits eingefahrenen Spuren und Anliegern hatte. „Da ich weit hinten gestartet bin, war das schon ein kleiner Vorteil. Über den Tag gesehen lief es gar nicht schlecht. Schade nur, dass ich durch einen Sturz den möglichen Podestplatz verspielt habe“, bedauerte Eddi, der in einer Rechtskurve sehr unsanft zu Boden gegangen war. Während der Fahrer diesen Abflug unbeschadet überstand, lag das Motorrad gegen die Fahrtrichtung. „Und auch den Brems- und Kupplungshebel am Lenker musste ich erst richten“, winkte Eddi ab, der letztlich Fünfter in der E1 wurde.

Direkt einen Platz dahinter kam Maria Franke ins Ziel. „In der ersten Runde, als es in den Prüfungen noch keine richtigen Spuren gab, hat es mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Entsprechend schlecht waren meine Zeiten. Gegen Ende wurde es besser und ich konnte noch einige Positionen gut machen. Platz sechs ist daher okay“ freute sich Maria. Teamkollege Maik Schubert, der zuletzt erfolgreich an den Six days teilgenommen hatte und dort eine Goldmedaille errang, wurde Achter.

Daniel Hänel landete in der E2 auf Rang sechs und war darüber sehr zufrieden. „Mir hat es viel Spaß gemacht. Zunächst war ich doch sehr skeptisch, was die Ackerprüfungen anbelangten. Doch ich fand, beide waren ganz gut zu fahren“, so das Fazit von Daniel, der damit bester Team-Fahrer in der mittleren Kategorie wurde.

Kenny Lötzsch kam in der ersten Runde noch gut zurecht, doch je länger der Tag dauerte, desto weiter fiel er zurück. Am Ende stand für ihn Platz acht zu Buche. Bruno Wächtler, der mit den Sonderprüfungen nur wenig anfangen konnte, reihte sich einen Rang dahinter ein. Patrick Irmscher fuhr mit Platz zwölf sein mit Abstand bestes Saisonresultat ein, Martin Kradorf wurde Dreizehnter.

Über beide Ohren strahlte Gerrit Helbig aus Wolgast. In der E3 fuhr er auf Rang vier, schnupperte sogar stellenweise am Podium. „Ja, mit Rang drei habe ich schon ein wenig geliebäugelt“, gab Gerrit zu, „aber auch über den vierten Platz bin ich überglücklich. So gut war ich bis jetzt noch nie. Die Prüfungen haben mir recht gut gelegen, nur in der zweiten habe ich etwas den Fahrfluss vermisst.“

Für einen weiteren Tagessieg sorgte Kevin Nieschalk aus Lengefeld. Damit knüpfte er in seiner Debüt-Saison nahtlos dort an, wo er in Dahlen vor der Sommerpause aufgehört hatte. „Mein zweiter Saisonsieg, natürlich bin ich damit sehr zufrieden. Vor allem, da es bis zum Ende extrem knapp zu ging. Leichte Probleme hatte ich mit den eng gesteckten Sonderprüfungen. Aber ansonsten war es eine schöne Geländefahrt“, so Kevin, der jetzt die Meisterschafts-Tabelle in der E1B punktegleich mit Nico Maier anführt.

Ebenfalls hervorragend in Szene setzte sich Thomas Hut, der in der stark besetzten E2B den dritten Platz errang. Ebenfalls Rang drei sicherte sich Florian Görner in der Jugend-Kategorie, der sich erstmals in diesem Jahr geschlagen geben musste. Einen Platz besser war Luca Fischeder, der trotz Platz zwei nicht restlos zufrieden war. „Das ich den Flo endlich einmal schlagen konnte freut mich natürlich sehr. Dass aber ausgerechnet diesmal ein anderer schneller war, wurmt mich doch etwas“, gab Luca offen zu, der genau wusste, wo er die entscheidenden Sekunden verloren hatte.“ Die erste Prüfung hat mir gut gelegen, die zweite weniger. Dort habe ich auch meine Zeit liegen lassen.“

Für das abschließende Highlight aus Team-Sicht sorgte Dirk Peter. Die wahrscheinlich schnellste „Thüringer Bratwurst“ auf zwei Rädern gewann, mit drei von vier möglichen Prüfungsbestzeiten, die Senioren-Klasse. „Schönes Ergebnis, schönes Wetter, gute Geländefahrt. Klar, wäre noch etwas mehr Anspruch wünschenswert, aber es war okay“, so ein sichtlich zufriedener Dirk.

Bei den Damen sicherte sich Vanessa Danz als Zweite ein weiteres Podiumsresultat. Anna-Lena Siebenhühner wurde Vierte.

Für die Pokal-Fahrer geht es in vier Wochen in Kempenich weiter, während sich bei den DEM-Startern alle Blicke auf das Saisonhighlight in Zschopau richten.

Text: Peter Teichmann

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