Die Geländefahrt in Burg präsentierte sich in diesem Jahr härter als je zuvor. Da in diesem Jahr die Veranstaltung auch zur Enduro-Europameisterschaft zählte, passte der Veranstalter das Niveau entsprechend an. Vor allem der neue und mit zwölf Minuten Fahrzeit sehr lange Enduro-Test, quer durch den Wald, hatte es in sich. Hinzu kamen äußerst knappe Etappenzeiten, so dass den Fahrern kaum Zeit zum Verschnaufen blieb, zumal am Samstag heftige Regenfälle die Situation weiter verschärften.

Doch diese Herausforderungen schienen an Andreas Beier abzuperlen, wie der Regen an der Motorradbrille. Der Team-Neuzugang zeigte sich, trotz eines, erst vor gut einem Monat ausgeheilten Handbruchs, in einer Top-Verfassung. Während der Overall-Sieg am ersten Tag noch etwas knapper ausfiel, wurde es am Sonntag mit über einer Minute Vorsprung sehr deutlich. „Ich habe Mitte des Rennens sogar Anweisung vom Team bekommen, etwas Tempo herauszunehmen und Material schonender zu fahren“, schmunzelt Andreas Beier angesichts seiner starken Vorstellung. Entsprechend zufrieden zog er sein Fazit: „Ich habe mich gut gefühlt und war bedacht, schnell in meinen Rhythmus zu kommen. Das Training und die verschiedenen Abstimmungen an Motorrad und Fahrwerk haben sich absolut bezahlt gemacht. Danke an das gesamte Team, die Betreuer und meine Fahrwerksspezialisten.“ Andreas Beier führt mit Maximalpunktzahl weiterhin die E1-Klassenwertung an, während er sich im Championat von Rang sieben auf drei verbessert hat.

Auch Edward Hübner war mit seinem ersten DEM-Auftritt nach seiner langen Verletzungspause zufrieden. Mit Platz drei in der Klasse E1 und ebenfalls Rang drei in der EM übertraf der „Doppelstarter“ fast seine eigenen Erwartungen. „Das Resultat ist natürlich klasse. Viel wichtiger ist aber, dass ich mich immer besser fühle. Wenn ich zurückschaue, welche Fortschritte ich in den letzten zwei Monaten gemacht habe, bin ich wirklich sehr glücklich!“ Dieser Gemütszustand änderte sich auch am zweiten Tag nicht, als er durch Motorschaden leider schon vorzeitig ausfiel.

Mit Rang vierzehn und dreizehn im Championat lieferte Maria Franke ihr bis dato bestes DEM-Resultat ab! In der E1 reichte es zweimal zu Platz fünf. „Es war ein sehr anstrengendes Wochenende. Die Strecke wurde von Runde zu Runde immer zerfahrener, das hat total geschlaucht, aber über das Ergebnis bin ich natürlich echt happy“, so eine geschaffte aber glückliche Maria Franke.

Weniger zufrieden wirkte Daniel Hänel, was aber eher daran lag, dass er sich am zweiten Tag förmlich ins Ziel quälen musste. „Ich bin im Enduro-Test schwer gestürzt und dabei auf den Kopf gefallen. Von diesem Zeitpunkt an habe ich mich sehr, sehr schwer getan“, so der von heftigen Kopfschmerzen geplagte E2-Fahrer, der Platz neun ins Ziel rettete. Vor ihm waren mit Bruno Wächtler, Kenny Lötzsch und Martin Kradorf gleich drei Teamkollegen auf den Rängen sechs bis acht platziert.

Bruno Wächtler war bereits am Samstag, trotz einiger Schwierigkeiten, als Siebter schnellster E2-Teamfahrer: „Dabei lief es noch gar nicht so gut, außerdem hatte ich mir den Finger angeschlagen. Der Sonntag war dann ganz ordentlich und vor allem kam ich ohne Sturz über die Runden.“

Für ein weiteres Achtungszeichen sorgte Florian Görner. Der Youngster, der aktuell im Deutschen Enduro-Cup unterwegs ist, bestritt sein EM-Debüt in der U20-Klasse, in welcher die Nachwuchsfahrer auch mit nationaler Lizenz starten dürfen. In der äußerst stark besetzten Klasse schaffte er es auf die Ränge fünfzehn und vierzehn, was für ihn die ersten EM-Punkte seiner noch jungen Karriere bedeuten.

Da in Burg parallel zur DEM die EM ausgetragen wurden, waren die B-Lizenz-Fahrer und Senioren nicht am Start. Einzige zusätzliche Klasse war der Damen-Cup. Hier belegte Vanessa Danz, nach Wertungsausschluss am ersten Tag wegen Zeitüberschreitung, Platz zwei am Sonntag. In der EM reichte es für die Doppelstarterin zu Platz elf. Und auch Gerrit Helbig sicherte sich als Achter am zweiten Tag weitere EM-Punkte.

Text: Peter Teichmann

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