Während die DEM-Fahrer noch eine Woche Pause haben, ging es für die Starter des DMSB Enduro-Cup am vergangenen Sonntag bereits um die nächsten Meisterschaftspunkte. Gefahren wurde in Kempenich, der einzigen westdeutschen Veranstaltung im diesjährigen Kalender. Nach den ganzen Sand-Rennen war die Mittelrheinische Geländefahrt mit ihrem Hartboden-Terrain eine willkommene Abwechslung. Die Etappe enthielt keine herausragenden Schwierigkeiten parat. Dafür waren die Aktiven in den beiden Sonderprüfungen gefordert. Die eine war auf einer Ackerfläche abgesteckt, die andere führte durch die obligatorische Lavasand-Grube bei Engeln, welche erneut mit ihren vielfältigen, technisch anspruchsvollen Passagen bestach. Dass derartige Streckenverhältnisse den Fahrern vom Team Sturm Zschopau besser liegen, als die Tiefsand-Rennen der letzten Wochen, spiegelt sich in den höchst erfreulichen Ergebnissen wieder.
So gelang Danny Richter als Dritter in der Klasse E1B erstmals der Sprung auf das Podest, nachdem er das in diesem Jahr schon öfters knapp verpasst hatte. „Ich freue mich, dass es nun endlich geklappt hat“, strahlt der Krumhermersdorfer und fasst seinen Tag wie folgt zusammen: „Die ersten zwei Runden habe ich leider etwas verschlafen. Dann habe ich mich aber noch gut hineinfinden können, so dass die letzten beiden richtig gut waren. Es hat viel Spaß gemacht, endlich einmal ein Rennen auf Hartboden!“
Nur 1,19 Sekunden dahinter landete Daniel Hänel auf Rang vier. Ein überaus gelungenes Comeback des 35-Jährigen, der nach seinem schweren Sturz beim RuZ-Prolog 2019 und der daraus resultierenden langen Verletzungspause nun sein erstes Rennen bestritt. „Ich bin erst seit Kurzem wieder gesund geschrieben. Da habe ich mich halt einmal auf´s Motorrad gesetzt und die Lust war gleich wieder da“, lacht Daniel, der einfach nur Spaß hatte, wieder Enduro zu fahren. „Die Prüfungen waren sehr gut. Das es nicht mit dem Podium geklappt, ist nicht weiter tragisch. Ich freue mich für Danny, er hat es verdient!“
Auch Jeremy Nimmrich verpasste als Vierter in der hartumkämpften Jugend-Klasse das Podium, wenngleich nicht ganz so knapp wie Daniel. Entsprechend zurückhaltend fiel auch sein Fazit aus. „Ich bin leider zweimal gestürzt und auf der Acker-Prüfung bin ich nicht so gut zurecht gekommen. Dafür lief es in der Lavasand-Grube besser.“
Vanessa Danz lacht hingegen über das ganze Gesicht. Auch sie war nach einer langen Verletzungspause erstmals wieder bei einer Geländefahrt am Start. „Ich bin tatsächlich mein letztes Rennen genau hier vor einem Jahr gefahren“, erzählt die 26-Jährige, die in der Damen-Klasse einen starken zweiten Platz belegte, „es lief richtig gut für mich und es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.“
Bei den Senioren bleibt Dirk Peter das Maß aller Dinge. Trotz Sieg, mit über einer Minute Vorsprung, sieht er Verbesserungspotenzial: „Im zweiten Test der ersten Runde habe ich mich lang gemacht. Da habe ich etwas den Abschnitt nach den großen Pfützen unterschätzt, der doch ziemlich glatt war. Ansonsten passte alles.“
Dahinter landete Rene Uhle auf Platz zwei, der somit wieder für einen Doppelsieg sorgte. Mario Fräßdorf als Siebter und Enrico Trott als Zehnter komplettierten das gute Abschneiden, während Heiko Schmidt in der, mit 59 Teilnehmern am stärksten besetzten Super-Senioren-Kategorie Platz 43 belegte.
Text: Peter Teichmann