Am ersten Tag riss Maria im letzten Test das Ruder noch einmal herum und bezwang ihre Dauerrivalin Laia Sanz aus Spanien um 0,17 Sekunden. Dadurch wahrte sie Ihre Chance, den Titelgewinn aus eigener Kraft zu schaffen. Am zweiten Tag spitzte sich das Duell der beiden bereits wieder zu, bis die Titelverteidigerin mit einem Motorproblem vorzeitig aufgeben musste. Damit war der Weg frei für Maria, die nur noch heil ins Ziel kommen musste, was ihr letztlich auch gelang. „Es ist unbeschreiblich, vor heimischer Kulisse beim WM-Finale hier in Deutschland den Titel zu holen. Einfach nur der totale Wahnsinn“, strahlte die frischgebackene Weltmeisterin, die aber auch im Moment des Triumphes an ihre Konkurrentin dachte, „für Laia tut es mir natürlich leid, so wollte ich nicht gewinnen. Dennoch muss ich gestehen, dass mir eine Riesenlast von den Schultern gefallen ist, als ich von ihrem Ausfall erfuhr. An dieser Stelle vielen Dank an mein super Team und meine Sponsoren, die mich das ganze Jahr so sensationell unterstützt haben. Und nicht zuletzt an die tollen Fans an der Strecke, die mich immer lautstark angefeuert haben. Danke!“
Im ganzen Trubel um Maria ging fast ein wenig unter, dass es noch weitere Erfolge und persönliche Bestleistungen zu feiern gab. So gewann Andreas Beier beide Tage in der Klasse E1. „Darüber freue ich mich natürlich, ich wäre jedoch auch gern im Championat ganz vorn gelandet. Das hat leider nicht geklappt. Aber mit vier Stürzen am Samstag und drei am Sonntag, darf man das auch nicht erwarten“, so der unangefochtene E1-Doppelsieger, der sich dennoch leicht enttäuscht über sein Wochenende zeigte.
Auch für Edward Hübner lief nicht alles 100-prozentig nach Wunsch, der sich dennoch mit seinen zwei dritten Plätzen in der E1 sichtlich zufrieden zeigte. „Auf dem Podium zu stehen ist natürlich immer schön. Schade nur, dass ich mich am Sonntag gleich zweimal im Enduro-Test so richtig schön weggelegt habe. Durch diese beiden Stürze habe ich meinen zweiten Platz verloren“, ärgerte sich Eddi ein wenig, der neben Maria als einziger Vertreter des Teams auch in der WM antrat. Dort sicherte er sich in der Enduro2 die Ränge 16 und 15.
Maik Schubert erreichte am ersten Tag als Siebter das Ziel und am Sonntag schaffte er mit Rang fünf in der E1 seine persönlich beste DEM-Tagesplatzierung.
Ähnliches gelang auch Kenny Lötzsch in der E2. Zweimal Platz fünf ließen den Drebacher über beide Ohren strahlen. Vor allem am zweiten Fahrttag fühlte er sich pudelwohl. „Der nächtliche Regen hatte die Strecke noch einen Tick anspruchsvoller werden lassen. Das war genau nach meinem Geschmack. Vor allem der Enduro-Test in Börnichen hat es bei mir herausgerissen. Dort bin ich immer super zurechtgekommen“, freute sich Kenny, der in der letzten Runde sogar die drittschnellste Zeit seiner Klasse erzielen konnte. Doch damit nicht genug, als starker Neunter schaffte er zudem erstmals den Sprung unter die besten Zehn in der klassenübergreifenden DEM-Gesamtwertung.
Daniel Hänel kämpfte sich an beiden Tagen bravourös in Ziel. Platz neun und acht standen für ihn letztlich zu Buche, während die anderen Teamfahrer in der E2-Kategorie jeweils nur am ersten Tag die Zielflagge sahen.
In der E3 sorgte Gerrit Helbig für eine kleine Sensation. Schon am letzten Wochenende beim EM-Finale im slowakischen Gelnica gelang ihm ein starker dritter Platz. Nun ließ er selbigen auch in Zschopau folgen. Nach Rang fünf am Samstag wuchs er dann sonntags förmlich über sich hinaus. „Das ist für mich wirklich unfassbar! Mein erstes DEM-Podium und das ausgerechnet hier bei diesem Rennen“, schüttelte Gerrit als bekennender Sandspezialist ungläubig den Kopf und ergänzte „eigentlich wollte ich nach meinem ersten Podium aus dem Siegerpokal einen kräftigen Schluck nehmen. Schade, dass es hier keine Pokale, sondern Nummern-Trophäen gab“, lachte Gerrit.
E3-Gaststarter Marko Siedel fuhr beide Tage solide durch und beendete diese auf den Rängen zehn und acht.
Für das I-Tüpfelchen eines grandiosen Wochenendes sorgte Nachwuchsfahrer Florian Görner, der an beiden Tagen die nationale Gruppe für sich entscheid. Zudem gewann das Talent den Gunter-Illgen-Gedächtnispokal, ein Sonderpreis der für den besten sächsischen Enduro-Nachwuchsfahrer bei „Rund um Zschopau“ vergeben wird.
Während die Enduro-Weltmeisterschaft mit großem Paukenschlag in Zschopau zu Ende gegangen ist, findet das DEM-Finale erst in zwei Wochen in Woltersdorf bei Berlin statt. Auch hier warten auf die Teilnehmer noch einmal zwei anstrengende Tage!
Text: Peter Teichmann