Das Team Sturm war standesgemäß zahlreich vertreten und hatte mit Andreas Beier (E1), Edward Hübner (E2), Florian Görner (Junior2) und Maik Schubert (Open-Cup 4T) gleich vier „WM/DM-Doppelstarter“ in den eigenen Reihen.

Schnellster Teamfahrer des ersten Tages wurde Andi Beier. Der 32-Jährige setzte sich gut in Szene und konnte im Deutschen Enduro-Championat den zweiten Platz erreichen. „Das überrascht mich schon ein wenig“, zeigte sich Andi erstaunt, „ich hätte nicht gedacht, dass es so gut gelaufen ist. Mich hat es zwei, dreimal recht ordentlich vom Motorrad gehauen. Bei einem Sturz habe ich mir sogar richtig weg getan“, und deutete auf den linken Oberschenkel, „der ist total dick und schmerzt gewaltig.“ Doch als alte Kämpfernatur biss er die Zähne zusammen und stand am Folgetag wieder am Start. „Es war aber ein echter Kampf. Zwar habe ich mit Tabletten die Schmerzen halbwegs in Griff bekommen, aber diese haben sich so auf den Magen geschlagen, dass es mir schlecht wurde“, bilanzierte der KTM-Fahrer ausgelaugt, der dennoch die Klasse E1 in der DEM gewinnen konnte.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht verließ Edward Hübner die Veranstaltung. Der 31-Jährige erwischte ein nahezu perfektes Wochenende, stürzte gerade einmal, während sich die Konkurrenz des Öfteren am Boden oder zwischen Bäumen wiederfand. „Ich habe immer versucht, locker zu fahren und unnötige Risiken oder Fehler zu vermeiden. Die beiden Enduro-Tests kamen mir sehr entgegen, da konnte ich immer entscheidend Boden gut machen. Das gab mir auch die nötige Sicherheit und ließ mich nicht unruhig werden, wenn ich im Cross-Test wieder etwas Zeit auf die Konkurrenten einbüßt habe.“, fasste Eddi sein Wochenende kurz zusammen, das er mit dem Championatssieg am Sonntag krönte. „Darüber bin ich sehr glücklich, da ich so hart darauf hingearbeitet habe, wieder bis an die Spitze zu kommen!“ Für Eddi war es der erste DEM-Tagesgesamtsieg seit dreieinhalb Jahren.

Wo Licht ist, gibt es leider auch Schatten. So waren vor allem die jungen Team-Fahrer vom Pech verfolgt. Allen voran Florian Görner, der in der ersten Sonderprüfung des zweiten Tages schwer zu Sturz kam. An einem Holzhindernis, welches der 18-Jährige überspringen wollte, kam er zu Fall und schlug hart auf den Boden auf. Dabei brach sich der Youngster gleich mehrfach das rechte Schlüsselbein. „Es war einfach nicht mein Wochenende“, bilanzierte Flo sichtlich niedergeschlagen. „Schon am ersten Tag bin ich im Enduro-Test mit einem Baum kollidiert. Dabei bekam zum Glück nur das Motorrad etwas ab. Und am zweiten Tag dann das! Eigentlich habe ich dieses Hindernis immer ohne Probleme übersprungen, aber diesmal ging es eben leider schief.“ Damit ist für ihn eine mindestens achtwöchige Zwangspause zunächst unumgänglich.

Auch Kevin Nieschalk hatte sich wesentlich mehr für das Wochenende vorgenommen. Doch der Junioren-Fahrer musste gleich am ersten Tag in der Cross-Prüfung einen technischen Defekt beheben. „Das Massekabel hatte sich, wahrscheinlich durch die starken Vibrationen, vom Rahmen gelöst. Ich hatte bereits gemerkt, dass der Motor schon spuckte. Ich hoffte noch bis ins Ziel zu kommen, doch wenige Meter vorher war Schluss“, schüttelte Kevin den Kopf, der aber noch Glück im Unglück hatte. „Wäre mir das hinten im Wald passiert, wäre es das Aus gewesen. So aber bin ich zu meiner Gürteltasche gesprintet, habe Werkzeug geholt und konnte den Schaden beheben. Zwar hat das ordentlich Zeit gekostet, aber wenigstens bin ich nicht ausgefallen und habe Punkte mitgenommen“, so der 21-Jährige, der dadurch die Führung in der Meisterschaft vorerst abgeben musste.

Überaus achtbar zog sich auch Gerrit Helbig aus der Affäre, der, wie seine Teamkollegen Patrick Irmscher, Maik Schubert und Marvin Poller an beiden Tagen ordentlich sein Punkte-Konto aufstocken konnte. „Ich bin überraschenderweise recht gut klargekommen. Dass ausgerechnet der Enduro-Test im Wald meine Sonderprüfung wird, bei der ich meisten Zeit gut machte, hätte ich nicht gedacht. Unterm Strich bin ich mit Platz 19 und 21 in der Championatswertung echt zufrieden.“

Damit sind nach zwei Doppelveranstaltungen bereits vier der insgesamt neun Wertungsläufe absolviert. Weiter geht es mit der DEM erst Anfang August in Burg.

Text: Peter Teichmann

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