1. DEM-Lauf in Rehna – So spät, wie nie zuvor startete die Int. Deutsche Enduro Meisterschaft am vergangenen Wochenende in die neue Saison. Vier Runden mit je zwei sehr langen Sonderprüfungen, galt es unter spätsommerlichen Bedingungen zu meistern. Der Fahrtag gestaltete sich mit über neun Stunden, davon über eine Stunde Prüfungszeit, als mächtig zermürbend und kräftezehrend.
Für das Team Sturm Zschopau holte in erster Linie Andreas Beier die Kohlen aus dem Feuer. Der Routinier setzte sich in der Klasse E1 souverän durch und legte damit den Grundstein für seine angestrebte Titelverteidigung. „Mit dem Tagessieg bin ich natürlich zufrieden. Mit Blick auf das Championat war heute leider nicht mehr drin. Ich war am absoluten Limit und manchmal auch ein wenig darüber hinaus. So habe ich mich besonnen ruhig zu bleiben, um möglichst Fehler zu vermeiden“, berichtet Andi, der auch einen ernsthaften Schreckmoment zu überstehen hatte. „Test eins im Streckenabschnitt der Apfelplantage gab es einen wahnsinnigen Einschlag im Kopfbereich. An der Zeitkontrolle bemerkte ein Betreuer, dass ich sogar ein richtiges Loch im Helm hatte. Keine Ahnung, was das für ein Geschoss war“, zuckt der 32-Jährige ratlos mit den Schultern.
Ebenfalls in der E1 unterwegs war Tobias Opitz. Im letzten Jahr noch im Enduro-Cup unterwegs, gelang ihm mit Rang sieben ein solides DEM-Debüt. Maik Schubert platzierte sich als Zehnter in den Top Ten der E2, während Patrick Irmscher diese knapp verpasste. „Das war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Es lief heute einfach nichts so richtig zusammen“, zeigt sich der Zwölftplatzierte angesichts seiner Leistung enttäuscht.
Auch Florian Görner winkte nach dem Tag und seinem Platz acht in der E3 nur ab. Der 20-Jährige und „Rund um Rehna“ werden wohl keine dicken Freunde mehr. Schon im Vorjahr wollte dort nichts gelingen. „Auch diesmal bin ich überhaupt nicht zufrieden“, zeigt sich Florian konsterniert, „ich bin in der ersten Runde einfach nicht in Fahrt gekommen und habe mich fortan selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Jetzt heißt es, schnell abhaken und nach vorn schauen.“
Nick Emmrich, der nach sieben Jahren wieder für das Team Sturm an den Start geht, belegte in der gleichen Kategorie Rang sechs. „Es wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Doch bei den langen Prüfungen machte sich mein Trainingsrückstand doch bemerkbar“, so Nick, der aktuell mit Familie und Hausbau sehr eingespannt ist, „die ersten sechs, sieben Minuten liefen richtig gut, aber hinten raus ging dann leider nichts mehr.“
Dafür sorgte Kevin Nieschalk in der Junioren-Klasse mit Rang zwei für ein weiteres Highlight. Doch auch er sieht noch Verbesserungspotenzial. „Nach der ersten Runde war ich fast geschockt, dass meine Zeiten gegenüber den Konkurrenten so bescheiden waren, denn eigentlich hatte ich ein gutes Gefühl“, berichtet Kevin, der jedoch ab der zweiten Runde wieder zu gewohnter Stärke fand. „Ich war zu Beginn viel zu zögerlich, dass muss ich für die kommenden Rennen unbedingt abstellen.“
Louis Richter musste sein Motorrad mit Motorschaden vorzeitig abstellen, während Marvin Poller das Rennen als Zehnter bei den Junioren beendete.
Team-Urgestein Dirk Peter bewies einmal mehr, dass auf ihn jederzeit Verlass ist. Der Thüringer sicherte sich einen souveränen Sieg in der Senioren-Klasse, äußerte sich aber über seine fahrerische Leistung dennoch verhalten: „Nach der langen Wettkampfpause war es okay. Es kann immer besser sein. Der Tag war sehr zermürbend, aber ich habe mich ganz gut durchgebissen.“ Rene Uhle verpasste als Vierter knapp das Podium, Mario Fräßdorf wurde Zwölfter und Enrico Trott Fünfzehnter.
In der E1B sorgten Philipp Richter als Siebter und Danny Richter als Achter für weitere gute Platzierungen. Und auch die beiden Youngster Domenik Nieschalk mit Platz sieben und Jeremy Nimmrich mit Rang acht zogen sich bei ihrem Debüt überaus achtbar aus der Affäre.
Text: Peter Teichmann