Fast fünf Monate hat es gedauert, doch nun startete die Int. Deutsche Enduro Meisterschaft endlich wieder durch. Nach Tucheim und Dahlen im Frühjahr, ging es nun hoch in den Norden nach Rehna. Die dortige Veranstaltung bestach durch zwei sehr schöne, abwechslungsreiche Sonderprüfungen. Vor allem dem langen Test am Rundenanfang mit weitläufigen Wiesenpassagen und einer integrierten Motocross-Strecke attestierten viele Aktive internationales Niveau.

Und einer der das einschätzen kann ist Andreas Beier, der selbst immer wieder an WM- wie EM-Läufen teilgenommen hat. Allerdings steht für den 35-jährigen Routinier mittlerweile nur noch die DEM im sportlichen Mittelpunkt. Dafür trainiert er hart, um dort wieder ganz nach vorn zu kommen. Und das gelang ihm in Rehna eindrucksvoll! Bis zur Hälfte des Rennens lag der Krumhermersdorfer auf dem dritten Platz im Championat, bevor er bei einem Bergabsprung heftig zu Sturz kam. „Ich bin so hart aufgeschlagen, dass es mir den Lenker aus den Händen gerissen und mich regelrecht abgeworfen hat“, so Andi über den Schreckmoment, der noch viel böser hätte ausgehen können. „Leute die es gesehen haben, dachten nicht, dass ich gleich wieder aufstehe und weiterfahre.“ Doch das tat er, trotz Schmerzen in Schultern, Hand und Ellenbogen“. Am Ende wurde er dennoch Vierter im Championat, während er die E1-Klasse sogar noch mit großem Vorsprung gewann. „Schade, dass es mit den Top Drei in der Gesamtwertung nicht ganz geklappt hat. Aber unterm Strich bin ich schon sehr zufrieden“, resümiert Andi, der jetzt in der E1-Wertung punktgleich mit Edward Hübner und Yanik Spachmüller an der Spitze liegt.

Ebenfalls einen recht zufriedenen Eindruck machte Chris Gundermann, der viel Spaß auf den Prüfungen hatte. „Es waren geniale Tests. Allerdings muss ich zugeben, dass ich hier lieber wieder einen Viertakter gehabt hätte. Vor allem auf den langen Ackerpassagen war es mit dem Zweitakter und meinen Hundert Kilo doch etwas grenzwertig“, so der großgewachsene KTM-Fahrer, der sich über Rang drei in der Klasse E3 freuen konnte, wenngleich er den zweiten Rang um gerade einmal dreieinhalb Zehntelsekunden verpasste.

An vierter Position der E3-Kategorie reihte sich Florian Görner ein. Trotz verpasstem Podestplatz war er dennoch nicht unzufrieden. „Es hat echt Spaß gemacht, ich bin wirklich begeistert. Das ich das einmal über Rehna sagen würde, hätte ich auch nicht gedacht“, lacht Flo, der in den vergangenen Jahren nie so recht warm mit den dortigen Bedingungen wurde. „Aber diesmal hat alles ganz gut gepasst. Zwischendurch sah ich sogar die Chance, in meiner Klasse auf das Podium zu fahren und ging auf Angriff. Allerdings verpasste ich gleich zwei, drei Kurven, wodurch der Rhythmus etwas dahin war.“

Kevin Nieschalk verpasste dieses Mal knapp die Top Fünf. Er wurde Sechster in der Klasse E1. Nick Emmrich belegte in der E2 Rang sieben, Danny Richter wurde in der E3 Elfter und Karl Weigelt musste bei den Junioren mit Rang sieben Vorlieb nehmen. Für den Drebacher wäre durchaus das Podium im Bereich des Möglichen gewesen. Dabei startete Karl sogar mit der Klassenbestzeit in den Tag. „Doch im ersten Test der zweiten Runde sammelte ich mit dem Hinterrad extrem viel Streckenband auf. Das habe ich dann noch auf der Etappe entfernt, was gar nicht so einfach war. Als ich an der anschließenden Zeitkontrolle ankam hatte ich noch genug Luft, um noch ein paar weitere Service-Arbeiten zu erledigen, was ich auch tat. Dabei habe ich leider die Zeit etwas aus den Augen verloren und kam wirklich erst auf den letzten Drücker zur Zeitschleife. Ich dachte, ich hätte es noch geschafft, was sich aber im Nachhinein als anders erwies“, so der enttäuschte Junior, der ohne Zeitstrafe Dritter geworden wäre, „Das ist bitter, ich hätte nur zu gern mein erstes Podium für das Team geholt.“

Dafür lief es für Jeremy Nimmrich wie am Schnürchen. Der Gelenauer setzte bei einem Meisterschaftslauf erstmals eine 250ccm Viertakt-KTM ein, entsprechend nervös war er. „Das ist noch einmal eine andere Hausnummer, als im Training oder kleineren Veranstaltungen“, weiß der Youngster, der sich im ersten Test nach nur wenigen Kurven erst einmal lang machte. „Das war ein ordentlicher Abflug. Das Motorrad landete auf dem Kopf mit den Rädern nach oben, die sich noch drehten und das Heck war beschädigt. Da habe ich nur gedacht, das geht ja super los“, verrät der 18-Jährige, der sich aber recht schnell wieder fing und zur großen Aufholjagd blies. Diese endete schließlich mit einem zweiten Platz im B-Championat sowie dem Sieg in der Klasse E1B – dem zweiten Tageserfolg für das Team Sturm Zschopau! „Ich habe wirklich bis zum Schluss mein Bestes gegeben. Ich bin sehr glücklich mit dem Resultat“, strahlt Jeremy.

Tagessieg Nummer drei holte Dirk Peter bei den Senioren. „Es war okay. Teilweise musste ich mich heute schon strecken, um vorn zu bleiben. Die schnellen Passagen sind nicht mehr ganz so das in meinem Alter“, so der Routinier aus Thüringen schmunzelnd.

Weitere achtbare Resultate im DMSB Enduro Cup erzielten Daniel Hänel als Vierter in der E2B, Rene Uhle mit Rang fünf bei den Senioren sowie Jeremy Göthel, der sein DEC-Debüt gab, als Achtplatzierter der Jugend-Klasse.

Text: Peter Teichmann

 

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