8. DEM-Lauf in Tucheim – Erstmalig wurde das Finale zur Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft in Tucheim ausgetragen, als Hommage an die 50. Auflage der Geländefahrt „Rund um den Fiener“. Passend zum großen Jubiläum zeigte sich das Wetter, im Gegensatz zur Vorwoche in Kempenich, als überaus sonnig und freundlich. Die Strecke führte die Fahrer, bis auf wenige Meter, ausschließlich durchs Gelände. Gewürzt wurde die rund 55 Kilometer lange Runde von gleich drei verschiedenen Sonderprüfungen, welche allesamt sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll gesteckt waren.

Schnellster Team-Fahrer an diesem Tag wurde Edward Hübner. Der Titelverteidiger der E2-Kategorie lag vor dem Finale auf dem zweiten Platz. Um noch den ersten zu erreichen, hätte er schon fast ein kleines Wunder gebraucht. „Da hätte ich schon gewinnen müssen und Davide lediglich Dritter werden dürfen. Aktuell ist das aber nur schwer vorstellbar“, so Eddi, der mit Davide von Zitzewitz derzeit das Geschehen an der Spitze bestimmt. Doch unmöglich ist nichts und so machte der 31-Jährige von Beginn an ordentlichen Druck. „Das klappte ganz gut. Einzig mit meiner Kupplung hatte ich zwischenzeitlich Probleme, was mich kurzzeitig etwas aus dem Konzept brachte. Zum Glück haben wir alles in Griff bekommen. Bis auf zwei Stürze, wodurch ich leider noch den dritten Tagesrang im Championat einbüßte, lief alles glatt. Unterm Strich ein guter Tag. Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, zieht Eddi ein zufriedenstellendes Fazit über das Saisonfinale. „Klar wäre mit dem Titel alles noch schöner, doch mit der Vizemeisterschaft bin ich auch sehr zufrieden. Und im nächsten Jahr wird wieder angegriffen!“

Auch Andreas Beier wird im kommenden Jahr seine Titeljagd fortsetzen. Der Routinier erlebte in Tucheim nicht den einfachsten Tag. „Ich bin mit viel Schwung in den Tag gestartet, habe dann aber leider etwas den Faden verloren. Hinzu kamen zwei Stürze und mein Rhythmus war weg. Das hat mich schon etwas gewurmt“, so der 32-Jährige, der nur zu gern noch die eine oder andere Attacke auf die Bestzeit gestartet hätte. „Das wäre aber sehr unklug gewesen. Es war an der Zeit, meinen Ehrgeiz etwas zurückzuschrauben. Ich war in der Bringepflicht. Den Titelgewinn noch auf den letzten Metern leichtfertig zu riskieren, wäre wirklich extrem fahrlässig gewesen“, so Andi, der dennoch einen überlegenen Tagessieg in der E1 einfuhr und damit bereits seine siebente Meisterschaft in dieser Kategorie perfekt machen konnte und sich nun, mit dem E2-Titel von 2014, achtfacher Deutscher Enduro Meister nennen darf! „Na klar ist dieser Titelgewinn nicht mehr ganz so emotional, wie der erste“, grinst Andi verschmitzt, „dennoch ist es immer wieder ein schönes Gefühl, schließlich arbeitet man das ganze Jahr hart auf diesen Erfolg hin.“

 

Nach Gold durch Andi und Silber durch Eddi gab es auch noch „DEM-Bronze“ für das Team Sturm. Kevin Nieschalk komplettierte als Dritter das Podium bei den Junioren, wenngleich er sich den Ausgang etwas anders gewünscht hätte, denn die Chance auf den Vizetitel war da. „Der Tag begann noch recht gut, doch dann schlichen sich immer mehr Fehler ein. Dazu ist mir noch der Auspuff gerissen und der E-Starter kaputt gegangen. Zwar konnten wir diese Probleme beheben, aber irgendwie war ich im Kopf nicht mehr so frei, wie ich es mir gewünscht hätte“, zeigt sich Kevin leicht geknickt, der aber trotz der knappen Niederlage sein Lächeln schon bald wiederfand.

Tobias Opitz musste auf den letzten Metern der Saison ebenfalls noch eine empfindliche Niederlage verkraften. Vor dem Finale lag der 20-Jährige in der Klasse E1B mit einem Punkt Vorsprung noch an der Spitze. Doch sein dritter Platz reichte nicht aus, um diese Position zu verteidigen. So blieb ihm, mit nur einem Punkt Rückstand, der Vizetitel.

Auch Dirk Peter hatte das Glück nicht auf seiner Seite. Die „Thüringer Bratwurst“ verpasste die erfolgreiche Titelverteidigung bei den Senioren denkbar knapp. Im Gegensatz zum letzten Jahr hatte diesmal sein Dauerrivale Sven Kiedrowski das bessere Ende auf seiner Seite. „Es ist okay. Ich habe wirklich alles herausgeholt und mein Bestes gegeben“, so Dirk, der sich im Sand ohnehin nicht so wohl fühlt, wie beispielsweise auf dem von Wurzeln überzogenen Erzgebirgsboden. „Rückblickend war es wirklich ein gutes Jahr, mit dem ich sehr gut leben kann. Ich bin zufrieden“, so die abschließenden Worte des Vizemeisters im Deutschen Enduro-Senioren-Cup.

Die Saison im Deutschen Enduro-Damen-Cup ging gleich mit einem Dreifach-Erfolg des Zschopauer Enduro-Teams zu Ende. Bereits vor dem Finale waren die Plätze eins durch Maria Franke und Rang zwei durch Vanessa Danz fest vergeben. Während Vanessa beim Saisonfinale krankheitsbedingt fehlte, unterstrich Maria erneut ihre ganze Klasse. Erstmals mit einer 300er Zweitakt-KTM unterwegs, gewann die junge Mutti erneut überlegen die Damen-Kategorie und startet so frohen Mutes zu den Six Days. „Auch dort werde ich den Zweitakter fahren. Von daher bin ich schon sehr zufrieden, wie gut es jetzt lief. Ich kam tatsächlich noch besser zurecht, als ich es mir erhofft hatte“, strahlt Maria.

Anna-Lena Siebenhühner ging hingegen mit einer Schulterverletzung an den Start. Doch die KTM-Fahrerin biss sich bravourös durch und sicherte sich mit Rang drei die nötigen Punkte, die zum Bronzeplatz in der Damen-Kategorie genügten. „Es war wirklich nicht leicht, aber ich wollte unbedingt das Ziel erreichen. Umso glücklicher bin ich, dass alles gut ausgegangen ist. Es war wirklich ein tolles Jahr“, freut sich Anna-Lena über ihren bisher größten sportlichen Erfolg.

Abschließend möchte das Team Sturm die Gelegenheit nutzen, sich bei allen Sponsoren, Partnern und Helfern für die tolle Unterstützung, die angenehme Zusammenarbeit und nicht zuletzt für die viele ehrenamtliche Arbeit zu bedanken, ohne die so ein Team-Betrieb auf diesem Level kaum möglich wäre. Vielen Dank und auf ein neues, hoffentlich ebenso erfolgreiches Jahr 2020!

DEM-Endplatzierungen 2019:
E1: 1. Andreas Beier // E2: 2. Edward Hübner, 10. Patrick Irmscher // E3: 6. Florian Görner, 9. Maik Schubert, 12. Gerrit Helbig, 20. Kenny Lötzsch // Junioren: 3. Kevin Nieschalk, 11. Marvin Poller, 14. Kurt Reichel // E1B: 2. Tobias Opitz, 4. Florian Pfefferkorn, 6. Daniel Weißbach, 7. Philipp Richter, 8. Danny Richter, 20. Michael Martin // E2B: 31. Martin Weißbach // E3B: 4. Etienne Ulbricht, 10. Lukas Lange, 12. Sebastian Bräuer // Senioren: 2. Dirk Peter, 4. René Uhle, 12. Mario Fräßdorf, 15. Enrico Trott, 16. Jens Oestreich // Damen: 1. Maria Franke, 2. Vanessa Danz, 3. Anna-Lena Siebenhühner

Text: Peter Teichmann

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