5. Lauf zum Deutschen Enduro-Cup in Kempenich – Die Mittelrheinische Geländefahrt am Rande der Hocheifel ist nicht unbedingt für übermäßige Härte und extrem hohe Anforderungen bekannt. Doch in diesem Jahr entwickelte sich die Enduro-Veranstaltung in Kempenich, die mit der 67. Auflage zu einer der traditionsreichsten Deutschlands gehört, zu einem echten „Kanten“. Starker Regen ließ die Geländefahrt zu einer anspruchsvollen und kräftezehrenden Angelegenheit werden, so dass für einige Klassen die Gesamtdistanz sogar um eine Runde gekürzt werden musste.
„Darüber war ich ehrlich gesagt gar nicht so böse“, gibt Maria Franke offen zu, die in der Damen-Klasse erneut einen souveränen Sieg einfuhr. „Die Prüfungen haben richtig Spaß gemacht und waren trotz der krassen Bedingungen gut fahrbar. Nur der Regen hat mich geschafft. Durch die nassen Klamotten habe ich auf der Etappe richtig gefroren, das war nicht schön. Daher war ich sehr froh, dass für uns bereits nach zwei anstatt drei Runden Schluss war“, zeigt sich Maria erleichtert, die sich bereits vor dem Finale über den Titel im Deutschen Enduro-Damen-Cup freuen darf. „Das ist natürlich ein schönes Gefühl, das Saisonziel schon vorzeitig erreicht zu haben“, strahlt die Gesamtsiegerin, für die es der zweite „Damen-DM-Titel“ nach 2013 ist.
Vanessa Danz komplettierte als Dritte das Podium in der Damen-Klasse, während Anna-Lena Siebenhühner, nach einem Sturz und zugezogener Schulterverletzung, vorzeitig aufgeben musste.
Einer, dem solche schlammige Bedingungen nur wenig ausmachen, ist Etienne Ulbricht. Der 31-Jährige kämpfte sich mit Bravour durch die tiefen Spurrillen und konnte sich am Ende über seinen ersten Podestplatz im Deutschen Enduro-Cup freuen. „Ich mag es eigentlich wenn es schlammig ist“, outet sich Etienne als Fan des schmierigen Untergrundes. „Zudem habe ich mich im Vorfeld gut auf derartige Ackerprüfungen vorbereitet. Schön, dass es sich ausgezahlt hat und ich endlich mein erstes Podium einfahren konnte“, strahlt der Drittplatzierte in der Klasse E3B.
Auch Florian Pfefferkorn überzeugte im Schlamm von Kempenich mit einer starken Leistung. „Eigentlich bin ich nicht zwingend ein Fan davon. Der Acker-Test mit den vielen Rinnen war für mich auch wirklich nicht einfach. Dafür bin ich auf der Prüfung in der Lavasand-Grube mit den vielen technischen Passagen richtig gut klar gekommen. Die hat mir einfach nur Spaß gemacht“, freut sich Florian, der bemüht war, einfach nur sauber und sturzfrei über die Runden zu kommen, was gelang und am Ende mit Rang zwei in der Klasse E1B auch belohnt wurde. Für den 27-Jährigen war es, wie für Etienne, ebenfalls der erste Besuch auf dem Siegertreppchen im Deutschen Enduro-Cup.
Tobias Opitz reihte sich, nur zwei Sekunden hinter Florian, als Dritter ein. Einige Stürze verhagelten ihm ein besseres Ergebnis. Dennoch verteidigte der 20-Jährige knapp seine Tabellenführung. Philipp Richter komplettierte als Vierter das gute Team-Ergebnis in dieser Kategorie.
Für ein weiteres Erfolgserlebnis sorgte Dirk Peter. Das „thüringische Enduro-Urgestein“ sicherte sich nach hartem Kampf den Sieg in der Senioren-Kategorie. „Es war nicht leicht“, berichtet Dirk, „zunächst bin ich nur schwer in Fahrt gekommen. Doch als der Regen zunahm und die Strecke noch anspruchsvoller und tiefer wurde, lief es bei mir.“ Mit diesem Resultat machte Dirk im Kampf um den Titel entscheidende Zähler gut und kann diesen nun so aus eigener Kraft verteidigen. „Wer das Finale gewinnt wird auch Meister“, so die simple Rechnung. Ob es ihm gelingt, wird sich kommenden Samstag zeigen, wenn in Tucheim die letzten Punkte der Saison vergeben werden. Dann sind auch wieder die DEM-Fahrer gefordert, denn auch bei denen ist noch nichts entscheiden. Es bleibt also bis zur letzten Kurve äußerst spannend!
Text: Peter Teichmann